Unsere Geschichte
Als sich die Band um ihren Maestro Gian Piero Reverberi 1979 gründete, wusste niemand, dass dieses Orchester, das heute aus rund zwanzig Orchestermitgliedern und neun Solisten besteht, die Musikwelt verändern und um etwas niemals zuvor Da gewesenes bereichern würde. Niemand von ihnen und ihren Freunden hielt es für möglich, dass derartige musikalische Gegensätze dermassen in Resonanz stehen würden. Klassik und Pop, zwei Musikgenres, die unterschiedlicher nicht sein können. Kein anderes musikalisches Ensemble ist eine derartige künstlerische Symbiose zwischen barocker Klassik und moderner Musik eingegangen. Erst nach über zehn Jahren, im Jahr 1991, war die Zeit reif für Konzerte und Tourneen.
Inzwischen war die Musik durch den Rundfunk und die vielen Millionen verkaufter Platten auf der ganzen Welt berühmt geworden, so dass Reverberi und sein Orchester in den Konzerten ihrem begeisterten Publikum fast ausschlielich bekannte Melodien präsentierten. Aber wie sie sie präsentier(t)en, das liess und lässt jedes Konzert zum Erlebnis werden – zu einem Gesamtkunstwerk aus Tönen und barocker Kulisse. Furios ist auch das Orchester im Einklang mit dem Maestro – ein eingespieltes Team, das zu erleben ein Vergnügen ist. Nach den Konzerten dieser Band sind sich die Anhänger einig: So, genau so, macht man Menschen glücklich. Zwei Stunden Pop-Klassik vom Feinsten. Unterhaltung fernab aller Sorgen. Eine Lektion auch für jene, die meinen, Rondo Veneziano würde auf der Nostalgiewelle zu seinen Erfolgen schwimmen, seinen Stil nicht variieren. Rondo Veneziano ist mehr als das Aufleben der Musik des Barocks und der Romantik. Rondò Veneziano ist Kult! Wenn tausende Menschen glücklich sind, kann man sich über Geschmack nicht streiten! Aber der Weg bis zum ersten Konzert war weit.
Gehen wir in die Mitte der siebziger Jahre zurück, als der Inhaber der Plattenfirma Baby Records, Freddy Naggiar und Maestro Reverberi beschlossen, einige der vielen Talente, die an den italienischen Musikkonservatorien studierten, gezielt zu fördern. So stellten sie ein modernes Kammerorchester mit sieben Musikerinnen und zwei Musikern zusammen, das die Atmosphäre und die Klangwelt des typisch venezianischen Barocks wiederbeleben und über Grenzen verbreiten sollte. Damit hatte Reverberi ganz offensichtlich eine Marktlücke ent-deckt. Er erinnert sich: Es war die Zeit von computererzeugter Disco-Musik. Die Natürlichkeit ging mehr und mehr verloren. Ich empfand die musikalische Entwicklung als falsch. Bei vielen Menschen wuchs das Bewusstsein, zurückgehen zu wollen zum Natürlichen. Zu diesem Hang nach Natürlichkeit wollte er beitragen mit schö-ner Musik, die mit traditionellen Instrumenten gespielt wird. Syn-thesizer können heute alles machen, nur keine Emotionen hervorrufen. Die Freude an der Musik eines Strauss-Walzers ist mit Elektronik nicht zu erzeugen. Kurz gesagt: Er wollte Freude bereiten, positive Gefühle wecken, aber keine Botschaften, keine Probleme und keine Politik ansprechen mit seiner Musik, die sein Orchester auf wunderbare Weise dem Zuhörer vermittelt.
Die Musikalität dieser kleinen Gruppe war derart symphonisch verdichtet, dass der Eindruck entstand, als wenn ein Orchester von sechzig Musikern spielte. Das begeisterte Publikum dankte es ihnen mit bisher fast zweiundzwanzig Millionen verkauften Tonträgern, wobei jedes Album mit Platin oder zumindest Gold ausgezeichnet wurde. Klassik hat Reverberi seit je inspiriert. Schon als Kind spielte er, lange nur nach Gehör, die schwierigen Walzer von Strauss nach, liess sich von Bach verzaubern und ergründete die Welt der Klassik, indem er sich eingehend mit deren Grössen und der Musikgeschichte vertraut machte und alles wie ein Schwamm aufsog. Die meisten der Komponisten stammen aus der Zeit des Barocks und der Romantik, jenen Epochen, deren Musikstil Maestro Reverberi inspirieren.
Die Geschichte und die Lebensläufe vieler alter Meister aus diesen Epochen hat Reverberi mit Enthusiasmus studiert. Das Resultat dieses Engagements sehen, hören, geniessen und erleben wir – in Rondo Veneziano!